Inge Offermann
Wintersterben
Sonnenlicht auf Ziegelmauern,
warmes Rot für müde Augen,
die den Tag noch nicht gewahrt.
Blau erhellt die Häuserschächte,
Sehnsucht weckend nach Meerestiefe,
Sehnsucht, die vermag, düsterer
Enge Ketten zu sprengen.
Forsythiengold von Frühlingshand
auf Efeudecken ausgestreut,
zarter Gruß im Stadtgrau,
dunkles Fühlen weit verbannend
in des Morgens gläsernen Falten.
Letztes Eis am Randstein
unterm Tritte leis zerklirrend,
Splitter des gestorbenen Winters,
im Märzwind schmelzend.
In den Gärten weiße Glöckchen
läuten ein den Tod des Winters.
Sein bleicher Schatten schwindet
rasch im Blütenlicht.
© Inge Hornisch
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.03.2015.
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