Patrick Rabe
...und dann zur Sonne
"Auf zur Sonne!", sagte ich,
"Vielleicht wartet sie ja schon auf mich!"
So habe ich mein Bündel geschnürt
und geschaut, wo mich die Straße hinführt.
*
Ich, ich hatte einen Plan:
"Zur Sonne geh ich auf gerader Bahn!"
Doch viele Blumen standen am Straßenrand,
lockten mich in unbekanntes Land.
*
Ich suchte überall der Sonne Thron;
in Indien, in China und in Rom.
So mancher Weisheitslehrer führte mich ein Stück,
doch nach `ner Zeit ließ ich ihn hinter mir zurück.
*
Ich dachte, wo die Sonne scheint, ist's immer hell,
und immer Partytime in ihrem Licht so grell.
Die Sonn' jedoch, die auch im Dunkeln scheint,
die findet mancher erst, wenn bitterlich er weint.
*
Am Ende verschlug's mich auf den Mond
und dennoch, der Trip hat sich gelohnt;
ich fand ein kleines, feines Licht,
"...und dann zur Sonne!", sagte ich.
*
Da ging mir auf: Das wahre Licht
scheut unsre Dunkelheiten nicht.
Das änderte mein Herz und meine Sicht,
"...und dann zur Sonne!", sagte ich.
*
© by Patrick Rabe, 2015, Hamburg
Dieses Lied bildet den Abschluss meines bisher nur auf Cassettenrecorder aufgenommenen Albums "...und dann zur Sonne". Es ist ein Kontrapunkt zu einem älteren Album namens "...und dann zum Mond", das sich deutlich finsterer Quellen bediente. Das neue Album ist sowohl eine Abgrenzung zu dieser Arbeit, als auch eine Verneigung vor meinem alten Weggefährten Oliver Möller und eine Demonstration der Wertschätzung für die gemeinsame Zeit, bei aller sich mittlerweile geänderten Vorzeichen. Lieber Olli, du hattest in vielem recht, das kann ich heute so sehen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.04.2015.
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