Bernhard Guttenberger
Saison-Auftakt
Jetzt is na boid wieda so weit,
daß kimmt de scheenane Zeit.
Vorbei san‘ de noss’n, graua Tog,
da Winta hot se g’schlicha auf oan Schlog.
Endlich scheint die Sunn‘ wieda warm vom Himmi runter,
und die ganze Welt is auf oamoi bunter.
Des Gros wachst, und riacha konnst as a scho a weng,
vui bunte Bleamal san a wieda zum sehg’n.
D’Vögerl zwitschern wieder am Baam,
i lieg im Liegestui am Balkon und traam,
daß i boid wieda naus fahrn werd, mei waar des schee,
durch de frische Natur, zu mei’m Platzerl am See.
No is drin im Monatsnama a „R“,
doch es foit ma eigentlich gar net schwer,
i geh in Keller obi, pump mei Radl auf,
pack no a Handtiachl und a Decka drauf.
Scho start i los, es waht no a frischer Wind,
de Nachbar’n sog’n der Mo, der spinnt.
Und schnurstracks, durch die erwachende Natur,
führt mi zum Regattasee mei Spur.
Draußn o’kumma über der Kupp’n vom Woidweg zum See,
des Buidl, des wos si mir zoagt, is wunderschee.
Des Wasser glitzert in da Sunna, i steig vom Radl ro,
„Mei“ denk i mir, „war i lang scho nimmer do“
Kaum broat i mei Decka aus – und dann –
Kimmt daherg’schwumma am Ufer da Schwan.
„Na Hansl“ sog i zu eahm, „host an Winter guat überstand’n?“
oba i glaub, er hot mi net recht verstanden.
Sei Interesse guit meiner Brotzeittütn,
des wos do drin is, schmeckt bessa wia Löwenzahnblüten.
Von mei’m Apfe gib i eahm a Stückerl,
aus’m See nimmt er no a Schlückerl,
und ziagt ganz majestätisch dann davo.
Mei Brotzeit hob i no, mei bin i froh.
Es dauert net lang, wer kimmt vorbei ?
Es is da Mehmet aus da Türkei.
Mir tausch’n uns aus, wos a jeda im Winter hot g’macht,
er war jed’n Samstag am Flohmarkt, sogt er und lacht.
Und im türkischen Bergland, hat er mit seine Jagd-Genossen,
so einige Rebhendl und Wuidsäu g’schoss’n.
„Wia is’n s’Wasser“, frogt er, „warst scho drin?“
„Sau koit“ sog i, „i glaub i spinn“.
„Du konnst gern eini hupfa, wegen meiner“
auf oamoi kimmt daher der Rainer.
„Ja griaß Eich“ sogt er zu uns ganz froh,
er war im Februar ja a scho do.
Und a im März war’s eahm net bang,
„sog wo bleibt’s denn ihr so lang?“
Er hot im Winter vui g’arbat und „Gschäft’l g’macht“ der fleißige Mo,
damit er im Sommer jed’n Tog zum See aussa fahr’n ko.
In südlichen Ländern war er a, - ois blos a Klacks,
nur beim Fuaßboi-Spuin hobn’s eahm wieder nauf g’haut am Hax.
Und bevor er geht viahre zum Mittagess’n,
do möchte er gern no des Wasser test’n.
Er hupft do glei eine, bei 14 Grod,
s’is ja grod 14 Tog her, daß da See koane Eisscholl’n mehr hot.
Da Reiner kennt do nix, des macht eahm nix aus,
i ruah mi derweil auf meiner Decka a bißl aus.
Und wia i grod lieg und denk grad nix schlau’s,
wer glaubst wer do kimmt? – Ja richtig, da Klaus.
„Ja griaß Eich olle, dahoam war’s ma z’warm“,
„jetzt bin i hoit recht spät, oba doch no aussig’fahr’n.“
Mit sei’m Radl querfeldein,
ja de Natur do drauß’n is scho recht fein.
De Winterszeit über, war er oft beim „Chanten“ und er lacht,
vui Zeit hot er a im Fitness-Studio zuabracht.
Oba gega des eintönige Gewichte- Gehieve,
is des See-Durchschwimma de richtige Alternative.
So vergeht der Nachmittag, und i bin,
no net oamoi g’wen im Wasser drin.
Es macht nix aus, - s’is eh no z’koit,
i fahr a wieda hoam recht boid.
Der Anfang is g’macht, der Auftakt der Saison.
Auf’s nächste Moi, do g’frei i mi schon.
Des Wasser wird wärmer, die Tog, die werd’n schee,
Und für mi hoaßt’s dann wieder: „Auf geht’s zum Regattasee“
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.04.2015.
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