Inge Offermann
Anemonenfrau
Aus einem Blütenkorb
streute Sternwiesen
unter Obstbäumen und
und in Frühlingswäldern hin,
die Frau mit dem weißgrünen
Anemonengewand.
Ihre Spuren, helle Sterne,
in Gras und welkem Laub.
Sie breitete Knospenschleier
über schlafende Bäume,
entzündete weiße Lichter
auf bemoostem Gestein.
Im Uferschlamm verlor sie
Goldstücke aus ihrem Beutel,
die sich dank Ihres Zaubers
in leuchtende Dotterblumen
verwandelten.
Violette Tränen weinte sie
für alle, die ihr Werk nicht
täglich sahen und für jene,
die im Erdreich ruhten.
Dort, wo sie weinte,
wuchsen Märzveilchen.
Sie baute einen Baumsaal
aus rosigem Blütenschaum ,
entzündete Forsythienlüster
und Fackeln des Lerchensporns.
Sie tanzte in Schleiern aus
Licht und Regenbogen,
bevor sie in den Falten
der Berge verschwand.
© Inge Hornisch
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.04.2015.
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