24.04.2015
Kategorie "Liebesgedichte" (Gedichte)
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Wortfabriken Phrasenviertel Gondolieri Herzen Thon

Andreas Thon

Fabrikverläufe

Wortfabriken
unvermessbar
unaufhaltsam
werfen sie ihre Buchstaben
wie röhrende B-52 Bomber
in den Raum vor den Horizont
der für uns längst keine Grenze mehr ist

Ausgelatschte Phrasenviertel
malen täglich neue Grenzen
Ausverkäufe der Angst
an den Himmel
und brechen doch im sanften Wind
wie vereiste Zweige

Den viel zu leichten Blick
ins weite All gelehnt
vorbei an verblassenden Fragmenten
die das Azurblau vergittern
fahren wir
als Gondolieri
alle Sterne bereisend
über die Gesichtskreise hinaus
und knistern unbeschriebenen Logbüchern
immer wieder
Herzen in die Rinde

© Andreas Thon

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.04.2015. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Leserkommentare (4)

Lieber Andreas,
ich lese es, da es unter Liebe steht, in der Tat nicht als eine menschliche Liebe, sondern als Liebe zum Schreiben, zur Lyrik. Bei allen Argumenten, die du für und wider bringst, erblassendes, vergittert, phrasen und die Gründe dafür Angst, zu leichter Blick, sehe ich doch auch, dass alles, was wir schreiben, nicht nur ein Fragfment ist,sondern ein Fragment von uns selbst.
es gehört zu uns und darum kann jemand, der schreibt, nicht aufhören...
LG von Monika

Monika Schnitzler24.04.2015

Jeder Mensch stellt praktisch
eine Wortfabrik dar.
Im Gewühl und im Schlamm der
vielen Meinungen ist es nicht
leicht, Überzeugendes und
Tragbares zu finden
und anzunehmen.
Ein entzündliches Gemisch
entsteht mitunter, wie
auch Abfallprodukte,
die im Raum verpuffen
oder eine besondere
Beachtung erfordern.
Man muss sich die Flugroute
bahnen mit dem Banner
der Hoffnung, "über die
Gesichtskreise hinaus",
und mit dem Treibstoff
der Liebe, der Zugänge
öffnet und taugliche Wege
bereitet...

Lieber Andi, so mag ich es grob für mich deuten. Ich kann nur wieder bestaunend anerkennen, wie dir die Wortbilder zufallen und sich spannend und vielsagend in ihrer Brisanz darstellen.

Liebe Grüße nach Berlin!

Renate

Renate Tank24.04.2015

Lieber Andreas,

über den "Dingen" (ich meine z.B. die
herrlichen Wortschöpfungen wie Wortfabrik
und Phrasenviertel) zu stehen, hält den
Blick frei auf das, die und den
Liebgewonnene(n). Und das ist gut so!

Liebe Grüße
Faro

hansl24.04.2015

1. Wortfabriken – tolles Wort und ja, warum spricht der Mensch nicht vieles mit klaren Worten!
So gibt es für mich zu viele neue Wortschöpfungen die mir wahrlich nicht gefallen!
2. Andi, dies ist Klasse!
Ausgelatschte Phrasenviertel
malen täglich neue Grenzen!!!

Wie auch immer, Deine Form zu schreiben ist nicht alltägliche Art und verdient von mir oft genug Bewunderung. Man muss sich vor allem vorteilhaft damit beschäftigen!!!

Sonntagsgrüße euch beide der Franz

FranzB26.04.2015

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