Julius Josef Mayer
Kratochvil
Sommermorgen zeitig früh,
der Kratochvil treibt auf die Küh,
immer kommt er in den Laden,
er muß sich an an Schnapserl laben.
Auch diesmal kommt der Kratochvil,
weil er halt ein Stamperl will,
doch mein Opa war net hier,
“Gut“ sag i, “dann geb ich´s dir“
I schenk ein und nimm des Glasl,
der Duft vom Korn steig mir ins Nasl,
gib den Trunk dem Kratochvil,
der zittend gern des Schnapserl will.
Er nimmts, setzt an, und mit an Ruck,
den Kopf zurück, ist weg der Schluck.
Er nimmt des Stamperl weg vom Mund,
und seine Augen wern groß und rund.
Was is denn jetzt?, denk i ma nau,
faung er a scho zum husten au.
Sei` Gsicht wird rot, greift nochn Tisch,
er schnoppt noch Luft, als wie a Fisch.
Weiter geht des grausig Spiel,
so kenn in net, den Kratochvil,
er hustet, schluckt, und prustet los,
I was es net, was ist da los?
Ungläubig schaut er`s Glasl an,
als ob er`s net begreifen kann,
wie er wieder redn tuat,
sogt er zu mir : “Bua , der woa guat“
I denk ma nau, was hat der Mann?
dann schau i ma die Flasch´n an,
jetzt was i a, warum der brennt,
des war a Ansatzkorn mit 80 Prozent.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.04.2004.
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