Franz Spanke

Lernen möchte ich

Dies Gedicht habe ich für Menschen geschrieben, deren Leben sich auf Grund irgendwelcher Umstände von jetzt auf sofort drastisch ändert ( zum Beispiel ein junger Mensch, der gerade erfahren hat, dass er den Rest des Lebens im Rollstuhl verbringen wird). Sie müssen lernen mit dem neuen Leben klar zu kommen und vielleicht wird es ihnen sogar gelingen das neue Leben wieder zu lieben. Dieses Gedicht soll ihnen dabei helfen.

Lernen möchte ich
 
Lernen möchte ich, dass die Sonne auch für mich noch scheint,
wieder lernen möchte ich, wie man lacht und vor Freude weint
Lernen möchte den Sommerwind zu genießen, der ganz zärtlich meine Haut berührt
Träumen darf ich, wenn mich die untergehende Sonne in eine andere Welt entführt
Lernen möchte ich, den Baum zu sehen, der sich für mich im Herbstwind wiegt
Lernen möchte ich das Zwitschern der Vögel zu hören, die mir sagen wollen:
Es ist schön, dass es Dich gibt
Lernen möchte ich, mich selbst zu besiegen,
um nicht blind zu sein für die Menschen, die mich trotzdem lieben
Lernen möchte ich auch diejenigen zu sehen,
die wirkliche Probleme haben und trotzdem mutig durch’s Leben gehen
 
Je mehr ich denke und überlege,
umso weniger geht es mir aus dem Sinn:
Auch ich darf mich freuen, dass ich lebe
Selbst wenn ich nicht so wie die anderen bin
 
Langsam und unsicheren Schrittes gehe ich in den Garten,
Wo ich gestern noch Leere und Hoffnungslosigkeit gespürt
Und ich bemerke, dass 1000schöne Dinge auf mich warten
Und dass ich selbst Teil des Lebens bin, das hier blüht
Ich spüre einen warmen Wind auf meiner Haut
ich sehe die Vöglein in der Luft, wie sie zwitschern vergnügt und laut
Ich bemerke das Knacken der Äste, die sich biegen im Wind
Ich höre einen alten Mann lachen, der sich freut wie ein kleines Kind
Eine Schwester bringt mir eine Decke und lächelt dabei
Kinder spielen im Garten Verstecken mit lautem Geschrei
Langsam spüre ich, wie ich wieder beginne, das Leben zu lieben
Und ich schwöre bei mir: Ich fange neu an, und lass die Vergangenheit hinter mir liegen
Und als ich ganz in Gedanken in die untergehende Sonne sehe
Wird mir auf einmal bewusst, wie sehr ich mich doch freue, dass ich lebe
 
Je mehr ich denke und überlege,
umso weniger geht es mir aus dem Sinn:
Auch ich darf mich freuen, dass ich lebe
Selbst wenn ich nicht so wie die anderen bin

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.05.2015. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Wörterworte von Iris Bittner



Ich bin nur ein armer Poet
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