Hans Witteborg

Charakterverlust


Am Teichrand steht die Trauerweide,
ein mächt´ger Baum. Im Trauertief
sind ihre Äste in der Neige,
dem Wasser zugewandt so schief.

Sie träumt davon am See zu stehen
wo Zu – und Abfluß sich ergänzen,
wo spiegelnd sie im Wasser sich zu sehen
mit ihrer Schönheit könnte glänzen.

Am Teich, des trüben Wasser Algengrün besetzt,
ist Traurigkeit – nicht Selbstbewußtsein angesagt.
tief hängend werden Blätter schon benetzt,
dem lauen Wind sie ´s flüsternd klagt.

Ständ´ sie am Fluß, an einem großen See,
wo klares Wasser ihre Wurzeln näßte,
die Trauer, sie verschwände jeh,
das wäre für sie wohl das Beste!

Doch würde sie noch ihrer Selbst gerecht?
Vielleicht zwar Weide noch, auf Stock geschoren.
Den Anblick fände sie bestimmt dann schlecht,
wenngleich die tiefe Trauer sie verloren.

Der Schönheit – für die Augen ein Genuß-
und ihrer Majestät beraubt,
mit Gleichen stände sie an See und Fluß,
doch glücklich wär sie nicht, wie sie es glaubt!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.05.2015. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Vom Ufer aus von Hans Witteborg



Die Gedichte begleiten durch die vier Jahreszeiten und erzählen wie die Natur erwacht, blüht und welkt, wissen von reicher Ernte zu berichten. Der Spätsommer im Park, winterliche Gefilde oder Mailandschaften scheinen auf. Der Autor verwendet meist gereimte Zeilen, zeigt sich als Suchender, der neues Terrain entdecken möchte. Der Band spricht von den Zeiten der Liebe, zeigt enttäuschte Hoffnungen und die Spur der Einsamkeit. Wut und Trauer werden nicht ausgespart. Es dreht sich das Kaleidoskop der Emotionen. Der kritische Blick auf die Gesellschaft und sich selbst kommt zum Zuge. Kassandras Rufe sind zu hören. Zu guter Letzt würzt ein Kapitel Humor und Satire. So nimmt der Autor seine Zettelwirtschaft aufs Korn, ein hoffnungsloser Fall.

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