Gisela Segieth
Info am 24.06.2015
Geliebte Freunde
Immer noch muss ich hier liegen,
weiß nicht wie es weitergeht,
kann das linke Knie nicht biegen,
ob mich wohl jemand versteht?
Und mein Herz, es weint vor Kummer,
traurig, da Ihr mir sehr fehlt,
mag sie gar nicht, diese Nummer,
wovon keiner hat erzählt.
Doch ich will hier nicht lang jammern,
denn Ihr könnt ja nichts dafür,
werd' an Zuversicht mich klammern,
dass sich öffnet eine Tür.
Ich will so gern wieder laufen,
springen, hüpfen, voller Glück,
statt die Haare mir zu raufen
und zu blicken nur zurück.
Bitte drückt mir mal die Daumen,
dass es wieder aufwärts geht,
sonst sind schneller reif die Pflaumen,
als Ihr mich hier wiederseht.
Copyright: Gisela Segieth
Liebste Freundinnen und Freunde,
niemand von uns allen hätte gedacht, dass es mich in diesem Jahr so böse treffen könnte. Schließlich hatte ich ja wirklich schon genug mitgemacht. Doch auf dem Flughafen in Izmir traf mich ein kleiner Schlaganfall, man spricht sogar vom Hirnstamminfarkt, verbunden mit einem leichten Herzinfarkt.
Beides führte mich ins Krankenhaus nach Kaiserslautern, wo ich mehr als vierzig Tage liegen musste. In dieser Zeit ereilte mich ein hoch akuter Rheumaschub, wegen dem man mich konsiliarisch nach Kusel ins Krankenhaus zur Untersuchung brachte. Gemacht wurde dagegen nichts. Leider fuhr der Klinikfahrer über Stock und Stein, ohne jede Rücksicht auf Verluste, was bei meinem bereits vorgeschädigten Knie ausreichte um es regelrecht explodieren zu lassen. Auch dagegen wurde nichts gemacht. Im Gegenteil, in diesem Zustand entließ man mich im Juni, und ich konnte nur den schnellstmöglichen Termin mit meinem Rheuma Orthopäden ausmachen. Dieser schlug die Hände über dem Kopf zusammen und ordnete Infusionen ebenso an wie die Erstellung eines neuen Kernspin vom Knie.
Das Ergebnis des Kernspin wird er morgen mit mir besprechen, und ich kann nur hoffen, dass es keine schnellstmögliche Operation bedeutet. Denn am Telefon deutete sich etwas derartiges, mit Knieprothetik, an. Doch noch hoffe ich sehr darauf, dass mein Orthopäde eine Zwischenlösung findet und es zumindest einen Aufschub geben wird, eine Zeit also in der ich mich von dem was das Krankenhaus mir brachte erholen kann. Denn ganz ehrlich, ich kann kein Krankenhaus mehr sehen, da die Zeit für mich ganz, ganz furchtbar schlimm war, so schlimm, dass ich darüber wohl am besten irgendwann mal eine Kurzgeschichte schreiben sollte. Doch noch immer kann ich kaum sitzen, geschweige denn irgend etwas anderes machen.
Ich halte Euch auf dem Laufenden, so gut es geht, und drück Euch alle von ganzem Herzen lieb. Denn in keinem Moment habe ich Euch vergessen, im Gegenteil, immer wieder waren und sind meine Gedanken bei Euch. Ihr fehlt mir mehr als ich schreiben kann.
Traurige Grüße Eure Gisi
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.06.2015.
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