Paul Rudolf Uhl
Lohnsteuererklärung
Ich soll sie endlich ab jetzt geben,
schreibt mir s Finanzamt. Leichtes Beben
kommt in mir auf. Ich hab’s geschoben…
Bin im Verzug, wird man dort toben?
Fast fertig liegt sie schon seit Wochen
am Schrank zu Haus, unwidersprochen.
Die Spenden, die ich mal geleistet
muss nachweisen ich ! – Nicht begeistert
bin ich: - Verschlampt… Dann eben ohne !
Ob sie mir glauben, dort am Throne
des Fiskus? - Hab’s doch überwiesen,
mein Kontoauszug hätt’s bewiesen…
Doch bei der Höhe sollt’s beweisen
ich durch ein Schreiben diesen Kreisen
des Fiskus. - Stoß ich auf genauen
Beamten, will er’s schriftlich schauen !
Die Stirn gerunzelt, etwas feucht,
die Stimme zittrig, wie mir deucht,
steh ich im Amte dann am Schalter
und der Beamte – mein Gott – Walter,
mein Jugendfreund, er sitzt da drinnen
und sagt zu mir, ich soll nicht spinnen:
Zweihundert darf er „ohne“ glauben !
Erleichtert höre ich mich schnauben…
Ein Freund im Amte ist ein Segen,
drum sollte man die Freundschaft pflegen…
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.06.2015.
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