Wally Schmidt

So viele Flaschen warten dort

 

 

Wir hatten in der Campingzeit

etwas, das brachte sehr viel Neid.

Ein gut gebauter Apfelbaum,

hatt' in den Ästen sehr viel Raum

für ein kleines Fässchen Wein,

es mussten dreissig Liter sein.

Das Fässchen hatte auch ein Hähnchen,

und wir alle oft ein Fähnchen.

Man drehte nur das Hähnchen auf,

und freute sich dann richtig drauf.

Und der leck're rote Beerensaft

hat manchen von uns dann geschafft,

den Rest des Tages wegzudämmern,

und, dass der Kopf fing an zu hämmern.

 

Ein fröhlich Völkchen waren wir,

und herrlich schön auch das Quartier

in Frankreichs Süden auf der Wiese,

die privat und gar nicht miese,

hatten alle wir 'ne Superzeit.

Ach, wie liegt das heute weit!

 

Doch hat die Gegend uns betört,

wo wir lebten ungestört,

dass wir kauften dort ein Haus,

in dem wir ruhen uns jetzt aus.

Ein Fässchen hängt hier nicht im Baum,

doch wir erfüllten uns'ren Traum.

 

Der Wein bei uns im Keller liegt,

wo das Regal sich manchmal biegt.

So viele Flaschen warten dort,

an diesem alten, feuchten Ort,

dass Freunde kommen uns besuchen,

die dann beim Abschied leise fluchen,

weil die Zeit schon wieder um.

Doch in ihrem Kopfe tanzen rum,

all die kleinen Becherlein,

wozu Frankreichs Süden sie läd ein!

 

 

 

So viele Flaschen warten dort

 

Wir hatten in der Campingzeit

etwas, das brachte sehr viel Neid.

Ein gut gebauter Apfelbaum,

hatt' in den Ästen sehr viel Raum

für ein kleines Fässchen Wein,

es mussten dreissig Liter sein.

Das Fässchen hatte auch ein Hähnchen,

und wir alle oft ein Fähnchen.

Man drehte nur das Hähnchen auf,

und freute sich dann richtig drauf.

Und der leck're rote Beerensaft

hat manchen von uns dann geschafft,

den Rest des Tages wegzudämmern,

und, dass der Kopf fing an zu hämmern.

 

Ein fröhlich Völkchen waren wir,

und herrlich schön auch das Quartier

in Frankreichs Süden auf der Wiese,

die privat und gar nicht miese,

hatten alle wir 'ne Superzeit.

Ach, wie liegt das heute weit!

 

Doch hat die Gegend uns betört,

wo wir lebten ungestört,

dass wir kauften dort ein Haus,

in dem wir ruhen uns jetzt aus.

Ein Fässchen hängt hier nicht im Baum,

doch wir erfüllten uns'ren Traum.

 

Der Wein bei uns im Keller liegt,

wo das Regal sich manchmal biegt.

So viele Flaschen warten dort,

an diesem alten, feuchten Ort,

dass Freunde kommen uns besuchen,

die dann beim Abschied leise fluchen,

weil die Zeit schon wieder um.

Doch in ihrem Kopfe tanzen rum,

all die kleinen Becherlein,

wozu Frankreichs Süden sie läd ein!

 

 

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.07.2015. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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