Christiane Mielck-Retzdorff
Der arme Kerl
Dem armen Kerl, dem ging es schlecht,
hatte zuhause gar kein Recht,
wurde misshandelt und geschlagen,
durfte die Meinung niemals sagen.
Er zog deswegen von dort fort,
suchte sich ‘nen sich‘ren Ort
wo Überfluss und Wohlstand riefen,
brach in ein Haus ein, als die schliefen,
die jenes einst durch Fleiß erbauten
und sich nun zu ruhen trauten.
Als sie am Morgen dann erwachten,
hörten sie Menschen, die da lachten.
Das ganze Haus war ausgefüllt,
so dass es beinah überquillt,
von Freunden, Brüdern und Verwandten
jenes Kerls, des Unbekannten.
Auf die Bitte, doch zu geh’n,
hörte man nur ein „Nix versteh’n“.
Sie starben bald die alten Leute.
Der Kerl bewohnt das Haus bis heute.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.07.2015.
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