Helke Meierhofer-Fokken
Verloren
Nächtens im Traum
lenkt‘ ich meinen Schritt
zurück.
Ging durch einen dunklen Raum
Tritt für Tritt
zurück,
suchte verlornes Glück.
Nacht für Nacht
habe ich zugebracht
mit Schritten zurück.
Nacht für Nacht
bin ich aufgewacht,
ein bitteres Stück
blieb zurück.
Ich suchte ein fernes Land,
ich suchte vergeblich.
Ach, jenes ferne Land
ist längst abgebrannt.
Ich fand
geschwärzte Ruinen,
zerstörte Mauern,
in denen Chimären lauern,
mit versteinerten Mienen.
In den Kronen
der Kiefern vorm Haus
thronen
wilde Raben und schrei’n.
Bald wird es schnei’n,
jahrein und jahraus.
Winter verleiht mir weisse Haare,
und gräbt Falten in die Stirn,
zerknittert die Wangen,
hält die Glieder gefangen,
die Last der vergangnen Jahre
lässt mich zittern und frier’n
Bin im Alterskäfig eingesperrt,
hab mich vergeblich gewehrt
gegen seine Tücken,
es bleibt nur ein blasses Bild
der frühen Jahre.
Und so rücken
Chimären in die Lücken,
die Sehnsucht ungestillt.
Helke Meierhofer-Fokken
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Helke Meierhofer-Fokken).
Der Beitrag wurde von Helke Meierhofer-Fokken auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.10.2015.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).