Petra Zeugner-Schünke
Vergehen und Sein
Eine Kälte, die Eisblumen malt,
in bizarren Formen alles umschlingend.
Gezwungen stumm zu verharren,
preisgegeben der Nacktheit der Stille.
Wärme lässt das Bewegliche fließen,
drängt hervor aus dem inneren Kern.
Schnell wieder fort, nicht annähernd greifbar,
nur der Wunsch es halten zu können.
In Zeitlupe kriecht der Kälte Hauch
ins Lebende – fast unbemerkt.
Der Schlaf bezwingt die letzte Kraft,
auf dem Weg in die Unendlichkeit.
Kälte ist die Stille des Unsichtbaren,
vergessene Hoffnung ruhet schweigend darin.
Ein Samenkorn in kalte Erde gebettet,
wartet geduldig im Strom der Zeit.
Von Sonnenwärme in der Tiefe berührt,
erwacht wie durch Zauberei das winzige Leben,
es drängt hinauf sich zu entfalten,
um der Kälte des Winters zu entfliehen.
Kälte und Wärme – Vergänglichkeit und Neubeginn,
das Eine kann ohne das Andere nicht sein,
denn wenn das Gegenteil nicht existierte,
würde das Andere seine Bedeutung verlieren.
© Petra Zeugner-Schünke 16. Oktober 2015
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Petra Zeugner-Schünke).
Der Beitrag wurde von Petra Zeugner-Schünke auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.10.2015.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
aol.de (Spam-Schutz - Bitte eMail-Adresse per Hand eintippen!)