Wally Schmidt
Das allzu kurze Mäuseleben
Eine Maus sagte zu der ander'n:
„Komm wir gehen einmal wandern,
ich muss hier weg, ich halt's nicht aus,
immer in demselben Haus.
Es gibt noch and're Häuser hier,
dort ist bestimmt ein schön' Quartier.“
Gemacht, getan, sie gingen weg,
und hinterliessen nur den Dreck.
Sie sah'n sich and're Häuser an,
und eins hat's ihnen angetan.
Dort kann man rein so ohne Hämmerchen,
in ein wunderschönes Kämmerchen.
Da waren Koffer und auch Taschen,
doch leider nichts zu naschen.
So ging man einfach in den Keller,
dort konnt' man futtern ohne Teller.
Äpfel gab's grad frisch gepflückt,
die Körbe waren gut bestückt.
Die Mäuse knabberten daran,
das Fressgelage es begann.
Und als sie endlich dick und satt,
waren sie auch richtig platt.
Sie gingen zum Kämmerchen zurück,
mit ganz verschlaf'nem, trüben Blick.
Es war so schön in diesem Haus,
jetzt ruhten sie sich richtig aus.
Die Äpfel waren zwar verlesen,
doch leider alle grün gewesen.
Die Mäuse sahen plötzlich dann
ein rotes Äpfelchen hing dran,
an 'nem kleinen Haken in 'nem Haus,
und das sah ganz gemütlich aus.
Es war aus Draht, und richtig luftig,
und das Äpfelchen, es roch so duftig.
Also krochen sie in dieses Haus,
doch kamen niemals mehr da raus.
Sie hätten gerne sich versteckt,
doch ein Mann, der hatte sie entdeckt.
Er brachte sie in einen Wald,
dort leben sie, und werden alt.
Oder sie fressen etwas dort mit Schimmel,
und kommen in den Mäusehimmel.
Bei uns da waren es die Ratten,
die auch diese Geschichte hatten!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.10.2015.
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