Renate Tank
PAN
PAN
Gott Pan war völlig liebestrunken.
Er liebte die Funken der Nymphe Syrinx.
Doch sie verweigerte sich
dem werbenden Spiel,
- das ihr nicht gefiel.
Sie floh alsbald zum Fluss Ladon.
Der Flussgott, ihr Vater, erwartete sie schon
und kam der bedrängten Tochter zu Hilf‘.
Schutz gewährte das raschelnde Schilf.
Doch Pan drängte es, sie wiederzufinden,
um sie mit List und Macht an sich zu binden.
Da ward sie verwandelt in ein solches Rohr.
Und er, der darauf sie auf ewig verlor,
umarmte dieses, und wie klagend
brach aus jenem ein Klang hervor,
der mit dem Wind sich ins Schilfmeer verlor.
Nach dieser Stimme verzehrte er sich.
Sein wildes Herz stand unselig in Flammen.
Er brach heraus aus dem Schilf sieben Teile,
band sie jeweils, schräg verkürzt, zusammen.
Sodann blies er,
mit all seinem pan‘schen Verlangen,
bis aus der Hirtenflöte
verlorene Weisen
der Nymphe drangen…
© Renate Tank
28.03.2015
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.11.2015.
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