Irene Beddies
Regentag
Regentag
Wenn morgens Tropfen am Fenster perlen,
wenn sich im Winde beugen die Erlen,
wenn alle Wege mit Pfützen sich schmücken,
will mir der Tagesanfang nicht glücken.
Wenn dicke Wolken am Himmel gaukeln,
hohe Bäume heftig vorm Fenster schaukeln,
wenn Krähen weithin krächzen Sonette,
bleib ich lieber im warmen Bette.
Ich träume von glühheißem Ingwertee,
den mir serviert eine barmherzige Fee,
sehne krosse Brötchen mit Marmelade herbei
und ein weich gekochtes Dotter vom Ei.
Wenn ich so träum, schlaf ich gleich wieder ein
und lass Schietwetter - eben Wetter sein,
bis mich weckt mein laut knurrender Magen.
Alsbald muss ich mich aus den Kissen wagen.
Die heiße Dusche gibt mir ein wenig Mut,
dass der Rest des Tages wird vielleicht gut.
Zum Kochen hab ich trotzdem nicht Lust,
vergesse lieber im Restaurant meinen Frust
bei Leber mit Apfel, dazu Safranreis,
danach einer großen Portion Himbeereis.
Ein Gläschen Ouzo zum krönenden Schluss,
versöhnt mir den Tag durch den Genuss.
Inzwischen scheint Sonne für Augenblicke,
ein schwacher Regenbogen baut seine Brücke
schillernd über den nassen Autobahnen.
Morgen wird’s besser, lässt sich erahnen.
© I. Beddies
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.11.2015.
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