Christian Weitzel

Der Reiter

Das Pferd galoppiert in gleichmäßigen Schritten,
in großer Geschwindigkeit durchs Land, als würde man es übersehen mit Tritten.
Ein schmächtiger Mann auf dem hohen Ross sich niederlässt,
durch die Dunkelheit der Wälder reitet und seine Hand in Sehnsucht wäscht.
Seine Hände, am Zügel des Pferdes, reist durch die grauen Schleier der Nacht.
Sein pochendes, aufgeregtes Herz, der helle Stern am Horizont, der für ihn wacht.


Der nördliche Abendwind, Wind der zum frösteln einlädt, Kälte die winkt,
doch der Gesichtsausdruck Wärme beinhaltet und er sich nicht aus der Ruhe bringt.
Ein Lächeln fabriziert durch seine Träume, hinterlässt der lange Ritt durch den Wald,
seine Augen den nebeligen und finsteren Weg folgen, er währe ja bald da, schon bald.
Eine Eule schaut mit gelben Augen auf ihn, er strahlt den Vogel während des Rittes an,
der Mond einen silbernen Vorhang über den Wald fallen lässt, er weiß das er es schaffen kann.


Sinnlichkeiten, die seinen Kopf beherrschen, der Ritt einfache Sache für ihn ist,
das Klopfen seines Herzens übertönt das Heulen der Waldkronen, für ihn keine List.
Dunkle Berge, verschlungen in der Nacht und er zu seinem Ziel hervordringt.
Hufen, die trabend auf dem Boden landen und sein Begleiter ein Freudenlied singt.
Das Wiehern seines treuem Kumpanen, der in das Lied mit einsteigt,
ihm den Weg durch die dunklen Dickichte und den undurchschaubaren Wald zeigt.


Freut sich auf das, was für ihn kommen mag, er liebt das Leben.
Leises rascheln der Büsche, er möchte schneller reiten, will durch des Nachtest Beben.
Schlängelt sich durch die Nebelschwaden, rüber zur Seite des Lichtes, er singt weiter.
Schatten, die ihn umzingeln, doch er an sein Traum denkt, denn das macht ihn heiter.
Der Wald immer kleiner wird und er den dunklen Tannen einen letzten Blick gewährt,
er weiter durch große, weite Felder reitet und seine innere Freude sich vermehrt.


Sein Freund Hufspuren in den gold-gelben Sand hinterlässt, sein Atem sich in die Lüfte wiegt.
Er sich im Takt des Rittes nach vorne bewegt, der Traum hat endgültig die Angst besiegt.
Weiter geht seine Reise, ohne Pause, ohne Rast und Ruh, nur dem Ziel im Auge, sein Traum.
Vergisst die Gefahren die sich um ihn auftürmen, Unsicherheit überschwemmt ihn kaum.
Schaut auch den Feldern nach, winkt ihnen zu und sein Begleiter wedelt zum Abschied mit seinem Schwanz.
Des Windes hinterher, dem hellen Mond näher, den Sternen folgen, das Glück ist in ihm ganz.


Entdeckt rote Blumen des Weges her, steigt vom Pferd herunter um eine zu pflügen,
das Tier unruhig und nervös, es vermisst seinen Reiter auf dem Rücken.
Kniet sich zur roten Schönheit, die Blume abpflügt, an ihr richt, den sinnlichen Duft,
folgt den Ruf seines Pferdes und steigt wieder auf, behält die rote Blume in seiner Hand.
Reist durch die trostlose Nacht, der Morgen holt ihn ein, Sonnenlicht erreicht das Land.
Die Morgensonne strahlt der Schönheit entgegen, er singt erneut und freut sich so sehr.
Doch plötzlich reitet das Pferd schneller, lässt sich nicht ablenken, setzt sich zur Wehr.
Er möchte seinen Freund und treuem Kumpane streicheln, ihn beruhigen,
doch sein Begleiter hört nicht mehr, wird schneller als der Wind, er bleibt dennoch ruhig, möchte ihn nicht für diesen Anfall beschuldigen.
Er nimmt die Zügel fester, zieht daran, doch die Geschwindigkeit lässt seine Haare wehen,
dann kann er von der Entfernung aus sein Ziel, sein Traum sehen.


Dann stolpert sein Pferd, schmeißt ihn von seinem Thron nach unten, kann sich nicht halten.
Die rote Schönheit aus seiner Hand gleitet, er kann seine Angst nicht mehr verwalten.
Er schreiend mit dem Boden Kontakt aufnimmt und seine rote Schönheit neben ihm landet,
er nach ihr greifen möchte, doch das Pferd vor seinen Augen auf die Schönheit trampelt.
Zertrampelte Blüten vor seinen Augen, sein Pferd verlässt ihn und reitet von ihm weg.
Sein Wegbegleiter lässt ihn einfach im kalten, nassen Dreck.


Er fühlt sich tapfer, möchte aufstehen und gehen, doch seine Beine rühren sich nicht.
Seine Augen sich mit Tränen füllen, sein Mut scheint undicht.
Er schaut vergebens zu seinem Ziel, die Sonne steht nun am Mittelpunkt des Himmels,
sein Traum was so nahe scheint.
Doch ihm wird die Kraft genommen, seine Knöchel bringen keine Reaktion, er weint.
Er liegt nun da, Tränen kullern ihm die Wange herunter, möchte aufstehen und weitergehen.


Schließlich versucht er zu kriechen, denn sein Knöchel streikt zum Gehen, doch er will.
Er spürt den Schmerz in seinem ganzen Körper, er schreit wegen den Wunden schrill.
Die rote Schönheit ist verloren, seine Tapferkeit ist von ihm gegangen,
er kriecht im Dreck weiter, dem Ziel entgegen, zu seinem Traum, sein einziges Verlangen.
Des Weges bleibt er liegen, er kann nicht mehr, Schweiß auf seiner Haut,
im kühlen Nachmittagsschatten verblasst seine Heldenhaft, das oberste Haupt.

Hi,
das Gedicht habe ich geschrieben, weil ich versuche an sie ran zu kommen, aber es dann dennoch einfach nicht schaffe!

*Christian*
Christian Weitzel, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.05.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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