Irene Beddies
Die Letzte
Die Letzte
Verängstigt sitzt die weiße Gans
als letzte der Schar im Stalle.
Wohin sind die Schwestern alle?
Die sind verschwunden ganz.
Es liegen Federn nur noch im Stroh,
die Futterstellen sind verwaist.
Wenn das man nichts Schlechtes verheißt!
Des Lebens wird sie nicht mehr froh.
Es fehlt die Schnatterunterhaltung,
der Ausflug im Gänsemarsch zum Teich.
Vergebens wartet sie im kalten Wiesenreich,
das ihr geblieben zur Verwaltung.
Wird sie das Schicksal der anderen teilen?
Wird sie anderswo hingebracht?
Wird sie zum Weihnachtsfest geschlacht‘?
Darf sie als einzige am Hofe weilen?
Die Gans lässt ihren Kopf tief hängen,
sie fühlt sich einsam, ungeliebt.
Was ihr das momentane Leben gibt?
Sie kann die Ängste nicht verdrängen.
© I. Beddies
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.12.2015.
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