Martin Breuer

Das verlorene Röslein


Das verlorene Röslein
 

Ein Röslein sich zeigte im Lichte des Tages,
so zart und so rot wie es blüht,
behütet, gepflegt doch der Gärtner vergaß es,
sodass nun das Röslein sich müht.
 
Dem Regen es trotzt und dem Hagel es stand hält,
doch als der Winter hereinbrach,
der Boden gefror und der Schnee auf sein Blatt fällt,
da gab auch des Rösleins rot nach.

 
Ein Mädchen sich sorgte und suchte das Röslein,
doch hatte sie es nicht gefunden,
verzweifelt es stellte die Suche ein,
und weinte Stunden um Stunden.

 
Der Winter hielt lange und das Röslein blieb fort,
doch das Mädchen verließ nicht der Mut,
sie kam Woche für Woche, besuchte den Ort,
und hoffte dem Röslein ging‘s gut.
 
Der Frühling kam und mit ihm das Licht,
doch als die kalten Tage vergangen,
der Schnee endlich wich, und die Vögelein sangen,
da sah man das Röslein nicht.

Die Tulpen wuchsen und Blätter kamen,
doch das Mädchen schaute nicht hin,
es bewunderte die Stelle wo Röslein waren,
leuchtend weiß und so zart wie der Wind.




Martin Breuer
 
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.02.2016. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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