Frühlingsgedanken...

Frühlingssonne, Blütenduft -
verschwunden ist des Winters Gruft.
Nur manchmal doch im kalten Hauch
fröstelt dann noch Mensch und Strauch.

Wenn Frühlingssturm und Sonne streiten,
dann lohnt sich`s noch im Haus zu bleiben.
Doch wenn die lauen Lüfte wehn,
dann muß man in den Garten gehn.
Man setzt sich in das junge Gras,
selbst wenn es noch ein wenig naß,
und blinzelt sprachlos und voll Wonne
in die warme Frühlingssonne.
Man träumt und fängt bald an zu schwitzen.
Der Frühling kommt aus allen Ritzen:
             Er singt für uns als zarter
                                        Vogel.
              Er tanzt für uns als warmer
                                         Wind.
               Er malt für uns in Frühlings-
                                          Farben,
               die ja so typisch für ihn sind.

Der Frühling ist ein junger Mann,
denk ich und schau die Mädchen an,
wie die jetzt Hals und Bauch entblößen
und auch das lange Haar auflösen.
Die Locken tanzen mit dem Wind,
damit er dran Gefallen findt.

Doch halt!  Ich denk mich tiefer rein...
der Frühling kann ein Mädchen sein!
Ich stell mir vor, es trägt ein Kleid,
ganz lang, aus Seide und schön weit...
Das Haar hat einen Seidenglanz
und wird umrahmt vom Veilchenkranz.
Um alle aus dem Haus zu locken,
läutet sie mit Osterglocken.......
Von diesem Bild bin ich entzückt,
man sieht, ich bin schon leicht verrückt...
Frühlingsgefühle nennt man das wohl?
Sie machen einen manchmal toll...
Die Seele atmet tief vor Glück
und findet nicht so schnell zurück...

Doch was mich jetzt am meisten freut,
der Löwenzahn ist auch so weit,
uns alle zu begrüßen,
um fröhlich, wild und überall
sonnengelb zu sprießen.