Patrick Rabe
Präludium
Im Rosengarten wartet Tau des Morgens,
bis erstes Licht ihn gleißend funkeln macht.
Dies ist nicht mehr die Zeit des trüben Sorgens;
das letzte Stündlein schlug der langen Nacht.
Er aber weint, die Stirn schwitzt Blut und Wasser,
ein Kelch voll Galle steht ihm noch bevor,
der finstre Schatten offenbart den Hasser,
der mitsingt in der Dämm'rung Jubelchor.
Die Rosen haben Dornen allerorten,
Verrat liegt in der Sonne Bruderkuss:
Ihr Licht bescheint das Todesinstrument.
Entriegel', Cherubim, die Himmelspforten,
zerrissen wird der Vorhang sein zum Schluss,
der Welt und Allerheiligstes getrennt.
© by Patrick Rabe
Karfreitag 2016, Hamburg.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.03.2016.
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