Michael Steinhoff
Die Alten 1
Die Politik beklagt gar sehr,
der Alten werden immer mehr,
sie drücken mit dem Ruhestand,
glatt den Sozialstaat an die Wand.
Ich frage mich, wer sind die Alten,
die unser Land nicht mit gestalten;
ich seh’ im Supermark sie stehn,
wo sie die Waren sich besehen.
Wär’n sie nicht da, der Markt wär’ leer,
für Marktfrau’n keine Kunden mehr,
und was die Jungen hergestellt,
das stände rum und brächt’ kein Geld.
Selbst das der Zeitung beigelegte,
von Prospektausträger eingesteckte,
Werbe - Flyer - Marketing,
entbehrten weithin jeden Sinn.
Auch auf der Fahrradwege – Welt,
die von Kommunen hergestellt,
da radelte fast keiner mehr,
und die Pensionen ständen leer.
Ja selbst die Volksmusik – Events,
in großen Saal – Etablissements,
die blieben überwiegend leer,
die Künstler brauchte es nicht mehr.
Kreuzfahrtschiffe, Busfernreisen,
leben von solventen Greisen,
auch Zahnprothesen-, Hüftgelenke-
und Pharmabranche wär’n am Ende.
Die Jungen, die rabotten geh’n,
damit wir was im Handel sehn,
verdienen damit doch ihr Geld,
doch wehe, wenn die Kundschaft fehlt.
Sie selbst ham’ keine Zeit zum Schlendern,
der Handel musste sich drum ändern,
bevor sie fallen müd’ ins Bett,
bestell’n sie schell im Internet.
Und denen, die Karriere machen,
verginge öfter mal das Lachen,
wenn Großeltern zur Hand nicht gehen,
und fleißig nach dem Sprössling sehn.
Drum ist’s ein Widersinn zur glauben,
das Alte unser Land ausrauben,
sie schaffen mit, den Volkswohlstand,
nur Politik steckt Kopf in Sand.
Kieselstein 08/2012
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.04.2016.
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