Jürgen Wagner

Die Birke

So leicht und voll Stärke
ist die Birke am Werke
mit lichtvoller Macht
so biegsam und sacht

So hell und beweglich
Sie kommt aus mit wenig
Es tanzt und es singt
Ein Baum, der beschwingt

*

Umarm’ ihren Stamm,
verweile sodann
Verschließ’ deine Augen -
Sie kann es erlauben,

dir etwas zu geben
von Liebe und Leben,
von Jugend und Freude,
vom Bestehen auch heute



Die Birke hat ihren Namen von ihrem schwarz-weißen Stamm - die Wortwurzel bedeutet 'hell schimmernd'. Sie ist sehr genügsam und anpassungsfähig und kommt auch mit schlechten Böden und schwierigen klimatischen Bedingungen zurecht. So war sie nach der letzten Eiszeit bis in unsere Zeit immer einer der ‚Pioniere’ des Waldes, wurde vom Menschen aber wegen des geringen Holzertrages von Buche, Eiche und Nadelbäumen zurückgedrängt. Dabei war sie besonders bei den nordischen Völkern ein hochverehrter Baum, der für die Fertigung von Booten, Dächern und Schuhen taugte, aber auch für Fackeln, Kerzen, Schreibmaterial und als Gefäß. Voll innerer, federnder Spannkraft, lässt sich die Birke vom winterlichen Eis sogar bis zum Boden neigen und kehrt doch im Frühling wieder in die Senkrechte zurück. In unseren Breitengraden war sie als der Baum, der als erstes grünte, Inbegriff des Frühlingserwachens - und im übertragenen Sinne Sinnbild der Liebe. Junge Männer stellten ihrer Angebeteten in der Nacht zum 1. Mai ein Birkenreis vor die Türe. Der Maibaum, der immer eine Birke war, hat sich als Brauch trotz kirchlicher Verbote bis in unsere Zeit erhalten. Man schlug sogar Menschen und Haustiere mit Birkenreis, um sich mit ihrer robusten Gesundheit und ihrer Fruchtbarkeit zu verbinden. 

 

Bild zum Gedicht Die Birke

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.05.2016. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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