16.05.2004
Kategorie "Trauer & Verzweiflung" (Gedichte)
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trennung abschied beziehung schmerz liebeskummer

K.N.Klaus Hiebaum

A m _ S A R G _ der _ L I E B E

A m S A R G d e r L I E B E

Du rätst mir
in den park zu gehen
damit meine gefühle
zur ruhe kommen

ich gehe
setze mich
auf die bank
um innezuhalten

sie kommen herbei
sie gehen dahin
gehen vorüber
die liebespärchen

in meinem innern tobt sturm
schauerliche wogen
ein brausen umfängt mich
ein gewaltiger sog

er wühlt alles auf
bis auf den grund
schlamm steigt nach oben
schmerz des vergangenen

ein sog wie aus urzeit
ein wirbel im herzen
zieht alles empor
reißt an den gedärmen

mit ungeheurer wucht
drängt er nach oben
drängt ans licht
will hinaus in den raum

ein ziehen und beben
ein ächzen und stöhnen
in qualvollem schlund
will hinaus aus dem mund

ein stummer schrei
denn der mund ist versiegelt
die kehle zugeschnürt
hier ist kein ausweg

es dröhnt in meinen ohren
möcht aus der nase bluten
aus den augen fließen
ausgetrocknet - salzverkustet

der druck ist qualvoll
der kopf will zerspringen
ganglien und gedärme
chaotisch durcheinandergewirbelt

das herz droht zu bersten
es reißt mich in stücke
wie palästinenser
selbstmordkommando

doch sterben, ich kanns nicht
ich lebe weiter
wie zerstückelter regenwurm
und zauberlehrlings-besen

warum riefst du die geister
warum wecktest du die liebe
wenn sie am ende gebieret
nur schmerzen und qualen

WER hört meinen Schrei ?
WER hüllt mich ein ?
WER deckt mich zu ?

mit Rosen am Sarg
dem SARG
MEINER LIEBE

ph 5/o4

aus der serie ‹trennungs-schmerz›
beginn und index dieser serie: gedicht ‹LEBEN....verlieren›
vorhergehendes: ‹NOT - RUF !!! SOS›
folgendes: ‹LICHTBLICK›

K.N.Klaus Hiebaum, Anmerkung zum Gedicht

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Leserkommentare (6)

ich geh gern ans Rheinufer, wenn ich zur Ruhe kommen will (die Nordsee ist leider zu weit weg...)- manchmal hilft es... Frage mich auch oft, WARUM erstso unendlich lieben dürfen, um dann solchen Schmerz zu erfahren...? Doch glaub ich, ich würd den Preis immer wieder zahlen... Denn wer keinen Schmerz kennt über Verlust, hat niemals wirklich geliebt... ~ L.G. Anschi

Anschi17.05.2004

Das Gedicht ist von einer Eindringlichkeit..man möchte dich spontan in den Arm nehmen, denn Trost gibt es keinen.

Christa Siegl24.05.2004

Sehr intensiv. Am Anfang ruhig und dann sehr ausdrucksstark.

Daniel W25.05.2004

Dein Gedicht gefällt mir sehr gut. Du hast all die Gefühle beschrieben - den inneren Kampf - Es ist nicht einfach die Schmerzen zu ertragen. Doch denke ich zu der Liebe gehört dies leider auch dazu. Sonst könnte man nicht wachsen. Glaube immer noch an die Liebe, auch wenn es schmerzhafte Erfahrungen waren. Ich denke es geht Dir auch so. Alles Liebe und Dich mal vorsichtig lieb in den Arm nimmt.

Karin W.Weber28.05.2004

am Sarg der Liebe
sehr schön Peter.Deine Zeilen haben mich zutiefst berührt!Immer wieder lese ich sie. Immer wieder berühren sie mich.
Einach großartig!Sehr inspirierend!
Johanna Geldner

kunst13.05.2006

Es ist als würde man dieses Leben, weil Du es so nah geschreiben hast. Man fühlt sich, als würde man es selber erleben, in diesem Moment!
Es ist echt mit vielen Impulsen geschreiben! Doch das ist das wichtige...
Sylvi

rote Rose20.07.2006

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