Patrick Rabe

Oh mein Gott 2

Wieder knallt ein Sprengstoffgürtelattentäter durch,
tja, wir wissen, Gott ist nicht nur unsre feste Burch,
sondern auch ein Wurfgeschoss in mancher losen Hand,
den einen heilt der Glaube, dem andern nimmt er den Verstand.
 
Oh mein Gott, dieser Himmel, wie komm ich da bloß hin?
Oh mein Gott, dies Gewimmel in meinem Kopfe drin...
 
Manche warn da schon im Urlaub, dicht vor seinem Thron,
warn minutenlang bei Jesus mit seiner Dornenkron',
doch für'n Alltag ist die Sache eindeutig zu groß,
Leben ist wie Moulin Rouge und nicht wie Abrams Schoß!

Oh mein Gott, dieser Himmel, wie komm ich da bloß hin?
Oh mein Gott, dies Gewimmel in meinem Kopfe drin...

Heute bin ich auserwählt, gehöre in den Kreis,
der Jahwe-Boy persönlich kennt, jetzt echt mal, und kein Scheiß!
Doch morgen bin ich hundsprofan und brauch nur einen Stich,
komm, wir spielen Jesus, ab, aufs Kreuz, ich nagel dich!
 
Oh mein Gott, dieser Himmel, wie komm ich da bloß hin?
Oh mein Gott, dies Gewimmel in meinem Kopfe drin...
 
Die Heiligkeit, ich brauch sie sehr, ich spür, sie ist real,
doch hinter jeder Seitentür: Ein neuer Sündenfall.
Und irgendwie bin ich auch froh, wenn's nicht läuft, wie geschmiert,
und es nach Heilig Abend immer Silvester wird.
 
Oh mein Gott, dieser Himmel, wie komm ich da bloß hin?
Oh mein Gott, dies Gewimmel in meinem Kopfe drin...
 
Ein Fragezeichen wird allmählich zum Gedankenstrich,
keiner kann das Heil sich kaufen, weder du, noch ich.
Christen hassen Schwule, Moslems sprengen's Bataclan,
doch Gott lässt's Liebe regnen, und schaut uns gnädig an.
 
Oh mein Gott, dieser Himmel, wie komm ich da bloß hin?
Oh mein Gott, dieser Himmel, ich glaub, ich bin schon drin...
 
 
 
 
© by Patrick Rabe
3. Juni 2016, Hamburg.
 
...nach einem langen Surf hängen geblieben bei Marterias Video "OMG" und gedacht: Das lohnt sich, aufgegriffen zu werden. Für die, die mich des "Plagiats" geziehen haben, habt ihr diese Zeile nicht gelesen? In der Jugendszene ist "OMG" so bekannt, dass ohnehin jeder weiß, dass diese Zeilen von Marteria sind, und nicht von mir. Und GERADE in der Hip-Hop-Szene ist es NORMAL, einzelne Zeilen voneinander zu übernehmen und leicht abzuwandeln. Dadurch, dass ich jetzt eurem Wunsch entsprochen habe, und die berühmte Zeile stärker verändert habe, stehe ich nun wahrscheinlich viel mehr unter Plagiatsverdacht! Das "Ganze Zeilen zitieren" ist z.B. auch in der postmodernen Lyrik sehr üblich. Man nennt das Collagetechnik und NIEMAND würde auf die Idee kommen, dahinter ein Plagiat zu sehen. Überdies nenne ich mein Gedicht ja auch noch Oh mein Gott 2 (OMG 2). Deutlicher kann ich die bewusste Hommage an Marteria doch wohl nicht machen!!! Bob Dylan macht das Selbe mit Working Mans Blues #2 (Working Man Blues ist im Original von Merle Haggard) Ich bitte Marteria, falls er das liest, mir ob des Zitats nicht zu grollen, und meinen Song als ein Weiterdenken seiner Thesen begreift. Thank you, Brother.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.06.2016. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Die Glaubens-und Liebesgedichte von Patrick Rabe sind mutig, innig, streitbar, vertrauens- und humorvoll, sie klammern auch Zweifel, Anfechtungen und Prüfungen nicht aus, stellen manchmal gewohnte Glaubensmuster auf den Kopf und eröffnen dem Leser den weiten Raum Gottes. Tief und kathartisch sind seine Gedichte von Tod und seelischer Wiederauferstehung, es finden sich Poeme der Suche, des Trostes, der Klage und der Freude. Abgerundet wird das Buch von einigen ungewöhnlichen theologischen Betrachtungen. Kein Happy-Clappy-Lobpreis, sondern ein Buch mit Ecken und Kanten, das einen Blick aufs Christentum eröffnet, der fern konservativer Traditionen liegt.

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