Thomas S. Lutter

Das Grüne und das Grüne


(Eine Hard-Core-Typologie)


Wer mich nach der Gesinnung frägt:
Nun, die ist grün. Natürlich!
Mag schwarz und rot und golden nicht
Es ist zu ungebührlich

Die Kinder meiner Werte Geist
sind anti-demokratisch
Ich bin der Extremisten Freund
und insgeheim fanatisch

Ich komm im heil'gen Hemd daher
wie Kaiser's neue Kleider
gewebt aus unsichtbarem Tuch
vom orientalen Schneider

Von Zeit zu Zeit wird koaliert
 - man höre und man staune - 
mit rot, und das Gemische geht
O Wunder, glatt in's Braune

Ich hasse alle, die nach deutsch
auch nur verdächtig riechen
Die sollten doch, auf Händen blank
nur durch das Leben 'kriechen'

Vor mir sind alle Frauen gleich
Geschlechter ersten Ranges
Ich wünscht' mir einen Weiberstaat
vom Ebro bis zum Ganges

Das Männertum hat ausgedient
Es war wohl nur ein Proben
von irgendeiner Zufallsmacht
und irgendwas, dort oben

Das Kind kommt aus dem Glase, was
den Lebensweisen spottet
und wenn's den kleinsten Mangel hat
dann wird's auch schnell verschrottet

Doch ist es endlich auf der Welt
und fast noch in der Windel
dann ist's erotisch schon genug
für's grüne Mannsgesindel

Im Lande kämpft das Grünenweib
gen alle Frauenzwänge
Beim Halbmond steckt in Säcken man
sich in die schwarze Enge

Ich leide unter Genderwahn
es läßt sich nicht kurieren
Wenn's nach mir ging soll alles doch
mit allem kopulieren

Ich bin die Mitte dieser Welt
und rücke Gott zu Leibe
Ich drehe, wie es mir gefällt
an dieser Schicksalsscheibe

Ich setze mich darüber weg
wie diese Welt geschaffen
als primäres Elitentier
der grünen Menschenaffen

und handle, wie's mein Bauch mir rät
Aus ihm kommt alles Weise
Ich furze aus dem Kopf heraus
Das riecht nicht und ist leise

Ich drehe alles um und um
damit man nicht erkenne
wie ich - kaputt und grundversaut -
mich pausenlos verrenne

und sage "ja", wo's "nein" gebraucht
und "gut", wo's "schlecht" geböte
Ich bin der Sitten Anti-Gott
...und eine grüne Tröte!

© Thomas S. Lutter

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Nimm doch die Freiheit dir heraus,
gönne dir ein, zwei Flaschen Gutes,
trag den Gedichtband mit nach Haus,
gleich bist du guten Mutes.

Bebet der Vulkan, die Erde zittert,
wenn ein Asteroid herniederfällt,
bleib locker und sei nicht verbittert,
weil nur die schönste Stunde zählt.

Das Leben ist zu kurz zum Schmollen,
dafür nimm dir nicht die Zeit,
schöpfe Freude und Frohsinn aus dem Vollen,
leg die Sorgen ab unter Vergangenheit.

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