Raffael Scherer
Das Christbäumchen
In einem kleinen Nadelwald
steht ein Bäumchen hocherfreut
und sehnt sich schon den Winter her
und hält aus nie und nimmer mehr
diese lange Wartezeit
auf Ruhe und Besinnlichkeit
Es würd so gern ein Christbaum sein
umringt von allen Kinderlein
die vor lauter Jubel schreien
geschmückt mit Kugeln rund und fein
doch dafür war es stets zu klein
und drum zur Weihnacht stets allein
„Doch dieses Jahr wird’s anders!“
nimmt sich das Bäumchen vor
und in Gedanken wanderts
durch ein Häuschentor
und im Scheine des Kamin
umtanzen viele Schatten ihn
Geschenke Lieder, üppig Mahl...
die Menschen hier, haben keine Wahl
ICH bin der schönste Christbaum hier!“
da rief ein Mann ,,der gefällt mir!“
und zeigte auf den kleinen Baum
dem Tännchen kams vor wie ein Traum
,,Jetzt, jetzt gleich nimmt er mich mit!“
und beobachtet auf Schritt und Tritt
wie der Mann fürs frohe Fest
die Kettensäge rasseln lässt
dem Bäumchen dem wird’s Angst und Bange
der Mann kommt näher zu der Tanne
,,SO war das doch nicht gemeint!“
doch Christbaum sein ist anders wie es scheint.
Der Mann setzt nun die Säge an
der Baum sich gar nicht wehren kann
die Säge brummt – ein stummer Schrei
des Baumes Leben war vorbei
der steht jetzt, wie könnt es anders sein
in einem Wohnzimmer im Kerzenschein.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.08.2016.
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