So rein ist die Seele, weißer als Schnee.
Jesus, der Gute, sprach zum Lahmen: "Geh'!"
Heilig, heilig, so singen sie ein lautes Lied.
Im Club des Glaubenwahns ist man Mitglied.
Ach ja, die lieben Engelchen, die sind so rein.
Doch wie viel Sterben liegt wohl in jedem Sein?
Im tiefen Frieden sind die Menschen oft laut.
Oh ja, tödliche Waffen man im Frieden baut.
In finsterer Dunkelheit erstarrt der Abend.
Der Glaube ist einfach erquickend und labend.
Sieh', wie magisch tanzen die Schafe im Wind.
Der Tod kommt schleichend, mein liebes Kind.
Traumhafter Schlaf der Ewigkeit überkommt mich.
So höre doch! Tausend mal sagte ich: "Ich liebe dich!"
Der hungrige Fuchs den toten Jägersmanne frisst.
Das grüne Gras, von seinem Lebenssaft tiefrot es ist.
Geknechtet wird der freie Geist der Menschennatur.
Ich frage mich immer wieder: "Wozu das alles nur?"
Am runden Tisch im "Hohen Haus" die Dummheit sitzt.
Der listige Teufel mitregiert, und er lacht verschmitzt.
Im mächtigen Kirchenturme, der bis in den Himmel reicht,
wohnt ein verzweifelter Gott, der dem Bösen weicht.
Ein heiliges Buch, es fällt in einen gähnenden Abgrund.
Ganz weit da unten, dort wartet der heiße Höllenschlund.
Still und einsam dreht sich der Planet Erde auf ewiger Bahn.
Am Ende der Zeit, da ist endlich vorbei der gelebte Wahn.