Andreas Vierk
Der weiße Tag
Der Kirschbaum blüht. Unmöglich, hier zu leben.
Der Himmel – rosa – steht auf einem Bein.
Die Sonne scheint zu scheinen, scheint zu sein.
Dein Blütenpuls muss spiegelfern erbeben.
Das Leben selbst – du raubst es jeder Stunde.
Aus jeder Stunde saugst du Sein und Zeiten.
Und unterm Kirschbaum die Unmöglichkeiten
verschlafen deinen Schlaf wie Wasserhunde.
Wie soll man sein? Wie soll man’s fernerhin,
wenn hier so augenweiß die Blüten stehn
und wenn dein Hiersein hier sein Dasein träumt?
Und wenn dein Blut so weiß im Kirschbaum schäumt,
wird nicht der Kirschbaum immer mit dir gehn,
als wärest du der weißen Blüten Sinn?
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Andreas Vierk).
Der Beitrag wurde von Andreas Vierk auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.09.2016.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).