Robert Süß
der Falter Walter 2
an einem Sonntag Morgen
nach einer kalten Nacht
ihr schönstes Morgenrot
die Sonne hat gebracht
Walter streckt die Fühler
in`s helle warme Licht
öffnet seine Flügel
langsam, wegen der Gicht
labt sich am Morgentau
eh` ihn die Sonne nimmt
steigt hoch in`s Himmelblau
was dieser Tag wohl bringt?
auf geht`s zu Meiers Garten
wo viele Blumen blüh`n
derer tausend Arten
auf saftig` Wiesengrün
umtanzt den Sommerflieder
den er so gerne mag
lässt sich auf ihm nieder
mit sanftem Flügelschlag
sogleich sieht er sie sitzen
in farbenfroher Pracht
ein Pfauenaugenmädchen
zu ihm herüber lacht
er will ihr imponieren
berauscht vom Blütenduft
wagt er den Doppelsalto
hoch oben in der Luft
ein dreh` wär`s noch gewesen
dann hätt` er ihn geschafft
da meldet sich die Gicht
und ihn verlässt die Kraft
das Alter schützt auch Walter
vor einer Torheit nicht
ein Stoßgebet zum Himmel
das nicht sein Flügel bricht
das Pfauenauge schmunzelt
lächelnd fliegt es fort
Walter es die Stirne runzelt
verlässt den Unglücksort
fliegt schmerzverzehrt nach Hause
braucht dringend eine Flatterpause
dass Er und Sie ein Pärchen
das gibt`s wohl nur im Märchen
© Robert M. Süß
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.09.2016.
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