Horst Fleitmann
Der Trödler ...
Ein Mensch möcht' auf dem Trödelmarkt
den's sonntags in der Stadt oft hat,
verkaufen was im Keller liegt,
weil's niemand braucht und auch schon riecht.
Er packt's ins Auto, mittelgroß
fährt früh zum Trödel, gleich geht's los.
Die Uhr zeigt eben vier Uhr dreißig
Der Tisch wird dekoriert sehr fleißig.
Die Preisvorstellung ist notiert,
der Kram nach Wertigkeit sortiert.
Kaffeeservice... mein Gott, wie gräßlich
ein Pferdebild genau so hässlich.
Tischtuch von Oma, drauf ein Fleck,
ein Krug mit Sprung, auch der muß weg.
Karl May, so an die zwanzig Bände
schön wär's, wenn sich ein Käufer fände.
Der Tisch wird vollgepackt mit Sachen
die lang schon keine Freud' mehr machen.
Von Gläsern, Tellern, altem Füller,
bis hin zur Kleidung... alles Knüller,
die für nen Appel und ein Ei
Verkauft nun werden bis halb drei.
Kaum ist der Trödel doch eröffnet
als sich der Himmel plötzlich öffnet.
Bei Regen und bei Sturmgebraus
geht schnell die Trödellaune aus.
Alles wird wieder eingepackt,
der Trödelmarkt wirkt leer und nackt.
Das Bild, Karl May, Teller und Tassen
wird dem Container überlassen
der, wie der Trödler gleich erkannt,
nur schlecht gefüllt am Heimweg stand.
So'n Trödelmarkt ist nicht verkehrt,
wird doch der Keller schnell entleert.
Der Müll hat zwar kein Geld gebracht
doch er ist fort, fast über Nacht.
(Was auch der Frau viel Freude macht)
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.10.2016.
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