Amor und Psyche

 
 

Ich küss dein Lid zu Wind und Blütenflug
und deinen Mund, den jähen Walnussgarten,
wo sich einst Bitterknospen offenbarten
und auf dem Brunnenrand ein Wasserkrug.
 
Erst jetzt gibt deine Zunge ihre Droge
und die Liebkosung ihre Woge frei.
Wie fern im Wind die rufende Schalmei
zerflüstern wir uns Amseldialoge.
 
Und ich zerdrück dich wie die Apfelsine
und mische in mein Blut dein helles Licht
bis unser Rhythmus in die Prismen bricht:
Sein Flug – ein Heiligtum der Honigbiene.
 
Wenn uns der Gischt zerwirft in Bucht und Gluten,
wird uns im Innern samt’ne Ruhe fluten.