Georges Ettlin
Die Lokomotive
Es droht in mir die starke Kraft von einem schwarzen Tier,
es ist das Bild von einer alten Lok, ...es ist, als ob sie schliefe :
Sie stand sehr schwarz im Wald mit roten Rädern, zwei mal vier,
ich höre laut den hohen Pfiff, ein letzter noch, als ob sie riefe !
Als Knabe wolte ich die tote Lok zum Leben neu erwecken
und kroch zu Kesselröhren, Kohlen, Rost vom Todes- Krampf,
beheizte ihr das Kohlenherz und wollte sie erschrecken,
mit neuem Leben durch das Feuer und dem Wasserdampf !
Ein leises Kreischen erst und dann ein wildes Stampfen,
sie ist dann zornig aus dem Wald und Busch gesprungen !
Aus heissem, nassem Leibe kam ein höllenhaftes Dampfen :
Die Räder und die Eisenstangen habe wütend mir geklungen !
Die alte Lok, sie sang nur kurz ihr ungeöltes Zorneslied
und sprang wutschnaubend aus zerbrochnen Eisenschienen :
Sie hat gebafft, verlor dann krachend Räder, Glied um Glied :
Sie ruht noch heute zwischen Blumen und den Bienen !
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.10.2016.
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