Johanna Götz

Die Kinder

 

Drei Tage vor Weihnachten, die Kinder schlafen.

Sie überlegt hin und her…wie soll ich das schaffen?

Kein Geld mehr im Börsel und Schulden gemacht,

gearbeitet hat sie bei Tag und bei Nacht.

Fünf Kinder, und jedes erhofft Weihnachtsgaben,

fünf Kinder, und jedes soll warm es haben.

 

Sie denkt an ihren Mann, sitz da, ganz allein,

er kam aus Russland nicht mehr heim.

Einen Christbaum…wo bekomme ich den her?

Das Geld ist knapp, ich schaff´ das nicht mehr.

 

Das Christkind bringt den geschmückten Baum,

das ist für die Kleinen der schönste Traum.

Diesen Glauben an Wunder will sie ihnen schenken

solange sie noch so kindlich denken.

 

Sie zieht sich warm an, draußen ist´s kalt,

nimmt Beil und Laterne und geht in den Wald.

Ihr Leben lang hat sie noch nie gestohlen…

doch jetzt wird sie einen Christbaum holen.

 

Spät kommt sie heim, halb erfroren, voll Schnee,

die Finger blau und das Kreuz tut ihr weh.

Doch sie hat ein Bäumchen, ein wenig klein,

es scheint nicht unbedingt das Schönste zu sein.

Doch mit den Strohsternen und den Stanitzel,

mit dem goldenen Engel oben am Spitzel,

da ist er auf einmal schön, sie muss lachen.

Die Kinder werden Augen machen!

 

Drei Tage vor Weihnachten, sie wartet und hofft,

dass die Kinder kommen…..umsonst, wie so oft.

Sie sitzt, 40 Jahre später, im  Altersheim

und denkt an die Kinder, doch sie bleibt allein.

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Johanna Götz).
Der Beitrag wurde von Johanna Götz auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.11.2016. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Johanna Götz als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Wir Kinder aus dem JWH von Annett Reinboth



Mein Buch "Wir Kinder aus dem JWH", erzählt von meinen ersten 18 Lebensjahren. Ich bin in der ehemaligen DDR aufgewachsen. Mein Elternhaus war ein kaputtes und krankes dazu.
Es war nur eine Frage der Zeit bis ich in einen JWH eingewiesen wurde. Viele glaubten damals das so ein Jugendwerkhof für Verbrecher sei. In meinem Buch geht es nicht darum, das ich nach dem Mitleid der Menschen schreie. Ich stelle nur in Frage, ob das was man uns damals angetan hat noch in einem gesunden Maße gerechtfertigt werden kann...

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Weihnachten" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Johanna Götz

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Mein Garten des Lebens von Johanna Götz (Lebensermunterung)
HARMONIE von Christine Wolny (Weihnachten)
Dieser Tag von Gabriele Ebbighausen (Lebensfreude)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen