Andreas Vierk
Libelle
Als wär die Brücke schwierig zu beschreiten,
so saitenschmal vom Nimmermehr zum Bald,
wie zwischen Taubenblau und Schierlingswald,
so sah ich dich in die Koronen gleiten.
Im Stroh, in Blätterrispen, Flügelschatten,
blieb dein Kokon, gefüllt mit Gestern, hier.
Das Gaukelspiel der Zeit kam auch zu mir,
zog Fischernetze über Gehwegplatten.
Wir straucheln – ich im Laufen, du im Flug –
Wir taumeln durch den leichten Blütenschaum
und sind doch beide Schlüssel einer Tiefe.
Wir geben uns dem Wind und Selbstbetrug,
als wenn uns niemals eine Stimme riefe,
wie ein Vibrieren am Gewittersaum.
Dies zugegebenermaßen unzeitliche Gedicht ist mir dennoch so wichtig, dass ich es hier für euch eingestellt habe.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.11.2016.
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