Hartmut Wagner

Weihnachten am Dortmunder Phönixsee 2015

Dezemberabend wie im Frühling, Stille rauscht.
Wolke glänzt rosa im Westen, lauscht.
Enten quaken vor einer Ufermauer.
Einsam kreischt eine Möwe tiefe Trauer.

Wässriger Spiegel, Licht schimmert, Ruhe!
Nur auf dem Kies am Ufer knirschen leise Schuhe.
Drei kleine Fische springen wild.
Der See haucht Frische zart und mild.

Kirchturm, Gasometer, Hochofen, in dem einst Eisen glühte,
noch eine Kirche, die Hörder Burg in neuer Blüte!
Der Fernsehturm glimmt rot. Es glänzen viele Sterne.
Am weiten Hafenhimmel brummt ein Flugzeug in der Ferne.

In der ersten Uferreihe thronen Riesenklötze prahlerisch,
Steinwürfel, Bauhausorgien, kein Bisschen malerisch,
wo Weihnachtssterne gigantische Fenster silbrig schmücken
und vor warmen Kaminen Menschen enger zusammen rücken.

Die zeigen ihren Reichtum ohne schlechtes Gewissen.
Ihr Leben prägen Mühe und Arbeit, wie wir alle wissen.
Für viele Flüchtlinge besitzt zwar jeder noch Raum.
Doch mit denen zu teilen, ein naiver Traum!
Die kosten nur, gefährden unsere Sozialsysteme,
planen Terror und verursachen schwere Probleme.

So blickt denn kein syrisches Kind aus einem weißen Haus
vergnügt auf den Phönixsee hinaus.
Auch hüpft kein Romamächen mit schwarzem Haar
 fröhlich auf dem Parkett vor der neuen Bar.

Am Ende des Sees auf noch freiem Boden, einem Stückchen davon,
nah am Parkplatz, haust ein Penner in seinem Pappkarton,
bietet glücklich Schnaps an und dem Schicksal die Stirn,
pfeift auf die Welt und seinen durchlöcherten Zwirn.

Wässriger Spiegel, Licht schimmert, Ruhe!
Nur auf dem Kies am Ufer knirschen leise Schuhe.
Drei kleine Fische springen wild.
Der See haucht Frische zart und mild.

Dezemberabend wie im Frühling, Stille rauscht.
Wolke glänzt rosa im Westen, lauscht.
Enten quaken vor einer Ufermauer.
Einsam kreischt eine Möwe tiefe Trauer.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.11.2016. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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