Hans Fritz
Das Zauberglas
Als physisch müde Wandertruppe
begibt sich eine Achtkopfgruppe
nach des Tagesmarsches Last
zu der wohlverdienten Rast.
Von der Hütte beim Felsverhau
schweift der Blick über karge Au
zu weiss getünchter Häuserschar.
Die Stadt, wie sie schon immer war.
Nelly, die jüngste der acht,
hat ihr Fernglas mitgebracht,
das sie, clever, ausgefuchst,
einem Trödler abgeluchst.
Der Mann sprach wie ein Prophet:
"Da durch kannst du Dinge sehen,
die künftig erst geschehen,
wenn hinter mysteriösen Mauern
Dinge auf Entdeckung lauern.
Ist 's Glas auch nur monokular,
Objekte siehst du sonnenklar."
Zeigt der Blick durch magisch Rohr,
unsre Stadt mit Turm und Tor?
Wo eben wir noch schauten
vertrauter Heimat schmucke Bauten,
ein völlig andres Bild erscheint.
Von der Abendsonne mild bescheint,
schlichte, flache Wohnkasernen,
kleine Plätze mit Laternen.
Ein Neubau als Betonskelett.
Dort ein schlankes Minarett.
Grosse Gruppen in Bewegung,
allseits Wendigkeit und Regung.
Orientalisch buntes Treiben?
Schwer zu beschreiben!
Nun sich der Verdacht verdichtet
dass eine Satellitenstadt errichtet,
für einer Immigrantenmasse
randomisierte Gesellschaftsklasse.
Was heute ist als Illusion verpackt,
wird mittelfristig vielleicht Fakt,
wenn bei vielfältigem Versagen
Integration ist fehlgeschlagen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.11.2016.
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