Hier bin ich, eure Omama,
bin für die ganze Sippschaft da.
Atze, Hans, Cousine Lotte
und die ganze Weihnachtsrotte
steht schon zwischen Tür und Flur.
So fühl ich Festtagsfreude pur.
Das Zimmer rumst wie’n Rummelmarkt
und ich steh kurz vorm Herzinfarkt.
Der Papa ist vom Glühwein spitz,
geht allen Gästen auf den Sender.
Die Gattin von dem Onkel Fritz
Bewundert seinen Christbaumständer.
Selbst mein oller Göttergatte
stinkt schon wie ‘ne Bisamratte.
Verzeiht, wenn ich im Dreieck springe,
wenn ich den Gänsebraten bringe
und die nächste Ladung hol,
literweise Alkohol.
Das Sofa glänzt von Rotweinflecken.
Familienfest? Verdammte Zecken!
Es schwindelt mir, ich fühl mich schon
kurz vor der Intersivstation.
Das Krabbelkind von der Otilie
zernagt mir Gummibaum und Lilie.
Ich fänd es prima und auch toll,
kotzt mir das Balg die Bude voll.
Und auch der Hund in Ranz und Räude
tanzt und jault vor Weihnachtsfreude.
Und wenn der Tisch zusammenkracht
ist Heilige, ist Stille Nacht.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.12.2016. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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Andreas Vierk schreibt seit seinem zehnten Lebensjahr Prosa und Lyrik. Er verfasste die meisten der Gedichte des „Septemberstrands“ in den Jahren 2013 und 2014.
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