Horst Lux
Farbenspieler
Schon seit Langem störte mich
die blendendweiße Leinwand
auf meiner alten Staffelei.
Drum fasst ich mir ein Herz
und mixte meine Farben
enthusiastisch und voll Fantasie:
Das Chromoxydgrün mischte ich
mit Kassler Braun zu einem
wunderschönen Erdenton.
Ein wenig Gelb mit Grün noch
für die Sonne auf den Wiesen,
mit dunklen Schatten ausgefüllt.
Pariser Blau mit lichtem Ocker
gepaart für dunklen Tannenwald;
magentaroter Abendschein
hinter der braunen Fischerhütte
am kleinen umbragrünen See
vollendete die namenlose Pracht.
Wie von selbst lief da der Pinsel,
über freie Flächen, sie zu füllen,
gestaltete die Farben, Formen
und zum zauberhaften Farbenspiel
verliefen die Gedanken sich
mitten hinein in dieses Bild.
Als ich am Morgen dann erwachte,
rieb ich verwundert mir die Augen.
Nur Horizont, die Leinwand fort,
verschwunden alle Farben, Formen;
vom Bildnis meines Traums blieb
nur ein heller Fleck in den Gedanken.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.12.2016.
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