Das Töpfchen

Ein Töpfchen zum 60ten
 
Tritt ein Mensch ins Erdenleben,
muss, um Ordnung dem zu geben,
für Geschäfte – Groß und Klein,
seit Alters her ein Töpfchen sein.
 
Auch Du, unsere Jubilar,
throntest drauf, ganz wunderbar,
drum fiel zum heut’gen Tag uns fein,
als Geschenk dies Töpfchen ein.
 
Heut bist Du schon Sechzig Jahre,
einmal kommen auch die Tage,
wenn die Zeit wird weiter geh’n,
wo’s wieder sollt am Bettchen steh’n.
 
Doch das ist noch lange hin!
Ist für Dich doch kein- Gewinn!,
- wirst Du Dir jetzt sicher sagen,
Töpfchen her, zum Fest, zu tragen.
 
Nun, es gibt Gelegenheiten,
wo es könnte Dich begleiten,
und uns fiel  so manches ein,
drum setzten wir schon Blumen rein.
 
Wenn man mal keine Schüssel hat,
geht es sehr gut für Schichtsalat,
und auch die beliebte Bowle,
serviert man darin - sehr zum Wohle,
 
Ist ein Maßkrug nicht zu Hand,
der nötig meist im Bayernland,
schmeckt das Bier aus diesem Topf,
und steigert den Genuss im Kopf.
 
Kartoffel-, Nudel-, Eintopfsuppen,
als Delikatesse sich entpuppen,
die man löffeln kann daraus,
und noch manchen andern Schmaus.
 
Doch einmal kommt dann das Problem,
des Alters, nicht so angenehm,
wenn auf dem Haupte - nur noch Glatze,
dann schieb es unter die Matratze.
 
Als Altersvorsorge nimm es an,
und denk an Deine Kindheit dann,
wo ohne Kummer man noch war,
für Notfall ist es wunderbar.
 
Und später dann, man kann nie wissen,
Dein Ruhm, in ferner Zeit, kann spießen;
wird Sammelgut   das edle Teil,
beim Adel sorgt’s  für kurze Weil.
 
Der sammelt, was auf Erden wichtig,
und ist auf Raritäten süchtig,
nimmt `s Töpfchen als Kulturgut auf,
denn das saß -(hoch soll er leben)- drauf.
 
Kieselstein  28/12/2016