Ein Russe steht am U-Bahn-Schacht
und lässt die Finger gleiten:
Er spielt die Harfe sanft und sacht
auf ihren goldnen Saiten.
Am Rathaus steht halbnackt ein Mann,
die Hose vollgeschissen.
Er wischt sich ab, so gut er kann,
wir schauen weg beflissen.
Die Frau, die an der Wand da steht,
will sich nur kurz mal sonnen,
die Augen geschlossen, den Kopf verdreht,
genießt sie blauen Wonnen.
Wir gehen weiter, schaun nicht zurück,
doch vor uns die längsten Schatten,
die tanzen, umspielen ironisch den Blick,
den wir uns zurück nicht gestatten.
3l. Dezember 2o16
Anm.: Vor dem alten Rathaus Wilmersdorf
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