Nina Schusteritz
Der Baum und die Krähe
Auf der kargen Steppe steht er, ein Baum.
So kahl und tot sieht er aus
in dem fahlen Mondlicht.
Einzig die schwarze Krähe
zeugt davon, dass es in dieser Öde noch Leben gibt.
Ihr klagevolles Lied hörte man viele Meilen weit.
Die Tränen die sie vergoss
glänzten wie flüssiges Silber.
Doch nun ist sie stumm.
Weint nicht mehr.
Denn sie erinnert sich
einsam sitzend in ihrem Baum.
Er war bei ihr.
Sie spürte seine wärme.
Fühlte die Sicherheit
nach der sie sich so sehnte.
Wie wundervoll waren die Stunden mit ihm.
An jedem Morgen
wenn sie seine Gegenwart spüren durfte
sah sie eine kleine zarte Knospe
Jeden Tag, wenn die Sonne aufgeht
und ihre Gedanken bei ihm sind
weiss sie, dass sie warten wird.
Warten auf den nächsten Besuch,
dessen Wärme eine weitere Knospe erblühen lässt
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.05.2002.
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