Maximilian Wrede

Rückweg vom Fest

Das Fest war vorüber und Eduard gehörte zu den Letzten, 
die gingen. 
Er schloss seinen Mantel, trat hinaus an die Morgenluft und
genoss einen tiefen Atemzug.

Am Eingang standen erloschene Fackeln,
welche am Abend den Weg beleuchtet
hatten, 
und er ging los. 

Die Luft wirkte wie ein kühlender Balsam.
Gerade jetzt mit Einsetzen der Dämmerung nahm sie,
vom Schmutz befreit, einen besonderen Zustand ein
und es machte fast süchtig, 
sie einzusaugen.

Dies sei die wahre Stunde Null. 
Wie jeder Mensch, 
so erblicke auch jeder Tag 
in Reinheit das Licht.

Die ganze Umgebung war davon getränkt. 
Unsichtbar, und doch fassbar. 
Die gesamte Menschheit hätte zur Not daran ersaufen können, 
doch ausser ihm
war niemand da. 

Er lief über den steinigen Feldweg hinauf auf die Brücke und sah
den untergehenden Mond im Wasser des Baches schimmern. 
Da verweilte er ein wenig und blickte
das lange Tal hinauf. 

Es kam ihm vor, als wäre er
in ein Casper David Friedrich Gemälde hineingelaufen. 
Bestimmt stand der Künstler in der Nähe und hatte
ihn herein gemalt. 

Sein Weg führte weiter, durch kleine Wäldchen, hinein in die Felder
und Eduards Gedanken schweiften,
wie Nebelfetzen über die vom Tau benetzten
Wiesen,
geboren um im Blau des Himmels zu zerfliessen. 

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