Andreas Vierk
Das tote Kind
Die Wirklichkeit: sie ist mein totes Kind.
Es schwebt im See, dicht unter seinem Spiegel,
in meinem Mund, direkt am Lippensiegel,
im Schluchzen, wo die Uferschlehen sind.
Die Locken duften nach Basilikum
Sie dreht im See sich lustig um und um,
und dennoch kann ich nicht mehr drüber lächeln,
obwohl ihr doch die Schleiereulen fächeln.
Im Tod ist sie noch wirklicher geworden,
als stünde sie kurz vor der Auferstehung
und wartete auf ihre Lichtsekunde,
dann will das Wasser in mir überborden.
Ich lege Rosmarin auf ihre Wunde,
verharre schweigsam in der Schneeverwehung.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.01.2017.
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