Heike Henning
Die Winde
Geschöpf der Natur,
zu schwach geboren,
sich angstvoll
eines Starken erkoren.
Anbetungswürdig,
ehrvoll und mächtig,
welch ein Leben,
glanzvoll und prächtig!
Neidvoll blickend
ganz nach oben,
lautlos
sich empor gewoben.
Ast für Ast
und Stück für Stück,
mit huldvoller Miene
und redlichem Blick.
Stets scheinbar bemüht
im großen Sinne,
heimlich gewebt
das Netz einer Spinne.
Ehrgeizig, geduldig,
in vielen Stunden
klettender Nähe
sich nach oben gewunden.
Täglich gekostet
vom Nektar des Lichts,
durstig und gierig,
als gäb´ es sonst nichts.
Endlich! Die Nähe
des Wipfels im Blick,
Paradies nicht mehr weit,
nur noch ein Stück.
Plötzlich – ein Dröhnen,
ein dumpfes, ein Brummen,
von ganz weit unten
ein Knarren, ein Summen!
Es ist das Ende,
es naht dem Erwählten,
nun ist es wahr,
was Stimmen erzählten.
Wankend begreifen,
dass Stärke auch endlich,
schwankend erkennen,
dass alles vergänglich.
Noch einmal umschlingen
den rettenden Ast,
doch er ist zu schwach,
selbst fallende Last.
Weh, oh weh,
da hilft kein Jammern,
weh, oh weh,
da hilft kein Klagen!
Sein Schicksal muss der
M i t l ä u f e r
selber tragen !
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.02.2017.
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