Inge Hoppe-Grabinger

Im Rhododendronwald


In Irland wächst ein Zauberwald,
er ist nicht jung und ist nicht alt,
geheimnisvoll und wild.
Im Juni wogt ein Blütenmeer
das zu beschreiben, ist zu schwer:
ein maßlos schönes Bild.

Die Farben mischen sich im Rausch,
im violetten Seidentausch,
so endlos und entrückt.
Der Ort, der zieht   i  h  n   magisch an,
rasch schlägt er ihn in seinen Bann,
und jeder Schritt beglückt.

Wer hier verweilt, ist in Gefahr!
Er weiß es nicht, wie sonderbar!
Noch träumt er einen Traum!
Das Astwerk schiebt sich vor's Gesicht,
verzweigt sich ausweglos  und dicht ,
erobert Zeit und Raum.

Die Zweige hüllen ihn schon ein,
da schreckt er auf, um laut zu schrein,
doch hören kann man nichts!
So dunkel ist's, unheimlich nur,
und wie verändert die Natur,
wo sie entbehrt des Lichts.

Man hat letztendlich ihn gesucht,
der Weg war hart und wie verflucht,
und dann nach manchen Stunden
hat man - entkräftet, leblos, bleich,
gefangen in dem Schattenreich -
ihn atmend noch gefunden.

Wie schön ist dieser Blütenhain,
verführerisch, bist du allein,
ein Hain, geweiht den Sinnen.
doch tauchst du gänzlich in ihn ein,
erscheint diffus des Todes Schrein...
doch kann, wer's schafft  , entrinnen.

22. Februar 2o17


Die Anregung zu dieser Ballade verdanke ich einer BBC-Sendung von heute.   In Irland (und auch in Groß-
britannien ) breitet sich Rhododendron, der hier eigentlich nicht hingehört, wie Unkraut aus und wird sehr,
sehr hoch.  In  Irland gibt es tatsächlich einen Rhododendronwald, in dem sich Leute verirrt haben! Das
Astwerk wird  immer dichter , so dass die Gefahr besteht, dass man aus dem Gewirr nicht mehr herausfindet.
Man kann da auch kaum noch etwas hören und dunkel ist es auch.  Retter brauchten für 35O Meter 2 Stunden,
um sich Eingeschlossenen zu nähern, dementsprechend auch viele Stunden für die Befreiung.

 

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