Horst Werner Bracker

Am Ende der Zeit - die Apokalypse




Am Ende der Zeit – die Apokalypse

Ballade


In nicht zu ferner Zeit, so ist's vorher gesagt
Einen Atemzug vom Heute und Gestern entfernt –
Und doch, erst in vielhundert Jahren wird's sein!
Der Menschen Lebens Maße sind achtmal zehn
Mehr braucht es nicht, um Alt zu sein!
*
Abend war es, der Himmel fiel aus allen Wolken
Die Hurrikane stürmten die Feste der Meere
Und die Erde zitterte und bebte vor Verlangen
Sie tat sich auf, Feuer floss aus ihren Spalten
Die Höhen der Berge stürzten tosend zu Tal
Und die Ebenen waren weit und grenzenlos
Tornados - Twister saugten alles, was war
Die Flüsse flossen zur Quelle zurück
Bäume in Straßen und Parks verloren denn Halt
Die Wälder, die einst schön und grün, lagen danieder
Ein heißer Wind weht durch die Straßen
Staubwolken machen das Atmen schwer
Vögel stumm, hatten keine Federn mehr
Die Stille vermählte sich mit dem Schweigen
Mutter Erde verlor die Herrschaft über alles Leben
Die Menschen standen gaffend auf den Straßen
Fragte sich dümmlich, was denn geschehen sei?
Schauten in den schwarzen Sommerhimmel
Der alle Bläue verloren. Der Meere Reflektoren
Hat das uralte Bett, - für immer verlassen
Die Sonne, grau, matt, nur als Scheibe noch zu sehen
Von den Kirchtürmen im Land, wie Scherben klirren
Hub an, ein Glockenläuten, so mächtig, wie noch nie
Es war, als bräche das Firmament mit Macht hernieder
Im Fallen des getost, breitete sich Leben verachtende, Ödnis aus
Ein Mann, von Herkulessen Wuchs, stand auf erhöhten Platz
Er hatte die Arme erhoben, - bot sich als Weltenretter an
Das war die Zeit, des Geschehens, des Seins Agonie!
*
Cherubinen bewachten die verschlossenen Tore der Zukunft
Die von Rost zerfressenen Tore der Vergangenheit, weit offen
Schlug der heiße Wind laut kreischend auf und zu
Graue, in Lumpen gehüllte Menschenwesen, schritten durch das Tor
Das Haupt gesengt, die leeren Augenhöhlen, der Nacht schwärze ergeben
Und Skorpione verließen in Eile Nasen- und Mundhöhlen
Flohen in brennende Tierkadaver und verglühten selbst, zu Tode
Die Säulen der Gegenwart stürzten ins Bodenlose
*
Das apokalyptische Geschehen steigerte sich zum schizoiden Grauen*
 Des Unbegreiflichen, das Schaudern als Mysterium tremendum
Ein Aspekt der numinosen Gegenwart des Dämonismus
Ein Machwerk, ein Grusical der totalen Vernichtung allen Seins
(15.08.2016) -* dvZitAInf -
*
 
 

Bild zum Gedicht Am Ende der Zeit - die Apokalypse

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