Helga Siebecke

Der Sündenbock

Es lebte einst ein Bock allein

in seinem Stall, der viel zu fein.

Er baut' ihn leis mit teurer Kohle,

sein Rock fiel runter bis zur Sohle.

Sein Haupt erhebt er hoch, er meckert,

beim Stallbau hat er nicht gekleckert.


 

Die Leute und der hohe Vater unbenommen,

sie sehen alles, haben alles mitbekommen.

Der Bock, er ward zu hoch gesprungen.

Sein frecher Akrobat ist nicht gelungen.

Nun wird der Bock vom Volk geschlachtet

und auch mit großem Krach entmachtet.


 

Sie legen Hände an den langen Rock

und fertig ist der grause Sündenbock,

jetzt schwebt er in die trockne Wüste.

Vom Sockel fällt die stolze Bockesbüste.

Der nächste Bock steht sprungbereit,

Es geht so weiter alle Zeit.


Nachsatz:

Es ist so alt wie die Welt, dass wenn alles zusammen fällt,

ein Schuldiger gefunden werden muss, erst dann wäre Ruh' und Schluss.

Um der heiligen Gerechtigkeit willen, muss eine Strafe die Schafe stillen.

Was kommt aber dann?

Eine tiefe Befriedigung,

denn ein Kopf ist gefallen.

Doch was nützt es allen, wenn andere es weiter tun,

weil kein Riegel die Gier verbietet und die Hände gefaltet ruhn.


 

Bild zum Gedicht Der Sündenbock

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Helga Siebecke).
Der Beitrag wurde von Helga Siebecke auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.03.2017. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

Bild von Helga Siebecke

  Helga Siebecke als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Glück ist unberechenbar von Lisa-Doreen Roth



Ein schönes Zuhause, ein sicheres Einkommen, eine kleine Tochter und viele Freunde.
Ina liebt ihr Leben in Hamburg und auf Sylt, mit Oliver und Klein-Julie, in dem Glück und Zufriedenheit regieren.
Ein Autounfall bringt diese heile Welt leider ins Wanken. Nach dem Unfall, bei dem Oliver zum Glück nur leicht verletzt wird, ist er seltsam verwandelt.
Seine Unbeherrschtheit und charakterlichen Veränderungen bringen Ina, Freunde, Chefs und Arbeitskollegen völlig zur Verzweiflung. Was ist nur los mit dem sonst so netten und hilfsbereiten Oliver? Starke Schmerzen machen ihm das Leben zur Hölle. In seiner Verzweiflung stiehlt er verschreibungspflichtige Schmerzmittel und ist unberechenbar. Eines Tages bricht er mit einem epileptischen Anfall an seiner Arbeitsstelle zusammen und ihn erwartet eine furchtbare Diagnose …

Ein Schicksal, wie es jeden Einzelnen von uns treffen kann ...

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Gesellschaftskritisches" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Helga Siebecke

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

verdammt von Helga Siebecke (Gesellschaftskritisches)
Klugscheisser/ Heuchler von Christoph Enelsmann (Gesellschaftskritisches)
Wer hätte das gedacht! II von Christina Wolf (Limericks)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen