Irene Beddies
Salome
Salome
Sie kommt, gehüllt in sieben bunte Schleier
und tanzt den Tanz der Sinne vor dem Thron.
Sie will den Kuss des Predigers als Lohn,
sie will im Kerker eine Liebesfeier.
Jedoch: der König selbst entbrennt im Triebe,
er reicht ihr Wein, gemischt mit Saft vom Mohn,
und seine Lippen kräuseln sich im Hohn.
Er weiß zu lohnen ihre Sehnsuchts-Liebe.
Ermattet sinkt die Tänzerin zu Boden
im Wahn, bald werde ihr der Herrscher danken.
Schon sieht sie öffnen sich die Kerkerschranken.
Man schleppt, welch grenzenlose Barbarei,
das Becken mit dem Haupte ihr herbei.
Im Wahnsinn enden so die Episoden.
© I. Beddies
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.03.2017.
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